König Zog bei der feierlicher Eröffnung von Radio Tirana
am 28. November 1938.

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1930  |  König ZOG
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Ahmet Zogu, im Ausland auch vornehmlich als König Zog der Albaner bekannt, wurde am 8. Oktober 1895 in Burgajet im Mati-Gebiet als Verwandter des Essad Pascha Toptani geboren. Seine Kindheit, von 1903 bis August 1912, verbrachte er in Istanbul und kommandierte während des Ersten Weltkriegs eine den österreichisch-ungarischen Truppen unterstellte albanische Freiwilligenbrigade. Im Jahre 1920 nahm er am Kongress von Lushnja teil und diente in den Jahren 1920-1922 unter Sulejman Bej Delvina als Innenminister und danach als Verteidigungsminister. Am 2. Dezember 1922 formierte er eine konservative Regierung, die bis zum 23. Februar 1924 an der Macht blieb, als ein Versuch unternommen wurde, ihn zu ermorden. Nach der sogenannten Demokratischen Revolution flüchtete Zogu nach Jugoslawien, wo er während der kurzen Regierungszeit des Fan Noli blieb. Mit jugoslawischer Unterstützung schuf er Freiwilligenverbände und kehrte mit ihnen nach Albanien zurück. Am 24. Dezember 1924 besetzten seine Männer Tirana und machten Nolis Experiment mit der Demokratie ein Ende.

Am 15. Januar 1925 schuf Zogu eine neue Regierung, wandelte das Fürstentum Albanien - nominell noch unter dem im Exil weilenden deutschen Fürsten Wilhelm zu Wied - in eine Republik und machte sich am 31. Januar 1925 zu dessen Präsidenten. Trotz der Tatsache, dass er mit jugoslawischer Unterstützung an die Macht gelangt war, verbündete er sich zunehmend mit Jugoslawiens Gegenspieler an der Adria, dem faschistischen Italien. Nach einer ersten Handelsvereinbarung zwischen Albanien und Italien unterzeichneten die zwei Länder am 27. November 1926 der erste Pakt von Tirana und am 22. November 1927 der zweite Pakt von Tirana, der auch gegenseitige Unterstützung im Falle eines Angriffs vorsah. Diese Verträge ermöglichten es Mussolini, Albanien in ein italienisches Protektorat umzuwandeln.

Am 1. September 1928 erklärte sich Zogu mit italienischem Wohlwollen zum König Albaniens, offiziell „Zog der Erste, König der Albaner“. Im Januar 1932 reiste der König äußerlich aus gesundheitlichen Gründen nach Wien, wo er am Abend des 20. Februar beim Verlassen der Wiener Oper nach einer Vorstellung von Pagliacci Ziel eines Anschlags wurde. Ein Mitglied seiner Entourage wurde getötet und ein weiteres verletzt. Der König aber schoss zurück und überlebte das Attentat unverletzt. Die Attentäter, der südalbanische Kommunist Aziz Çami und der katholische Ndoc Gjeloshi aus dem Norden, wurden von der österreichischen Justiz zu Gefängnis verurteilt, und Zog kehrte Ende März 1931 nach Albanien zurück.

In dem folgenden Jahrzehnt bemühte sich der autoritäre Monarch, sich gegen die Kolonialpolitik Mussolinis zu wehren, doch am Ende musste er nachgeben. Als am 7. April 1939 italienische Truppen Albanien angriffen, flüchteten König Zog und seine Frau, Königin Geraldine, mit dem gerade geborenen Sohn Leka über die Berge nach Griechenland, von wo aus sie 1940 nach England ins Exil gelangten. Von 1946 bis 1955 wohnte die königliche Familie in Ägypten bei König Faruk (1920-1965), der selbst albanischer Abstammung war. Dort versuchte er die monarchistische Legalitätsbewegung wiederzubeleben und hoffte vergeblich, die Unterstützung antikommunistischer Exilalbaner gewinnen zu können. Nach der Entmachtung des Königs Faruk im Jahr 1952 zogen Zog und seine Familie nach Cannes in Südfrankreich. Am 9. April 1961 starb Exilkönig Zog an Magenkrebs in Suresnes bei Paris und wurde dort begraben.

 

Bei dieser Tonaufnahme, die zum ersten Mal der Öffentlichkeit zur Verfügung gestellt wird, handelt es sich möglicherweise um die einzige Aufnahme der Stimme des Königs Zog. Sie stammt aus dem Archiv des Prinzen Leka, dem wir für diese Präsentation dankbar sind. In dieser Aufnahme von Oktober 1930, hören wir eine kurze Ansprache des Königs vor seinen Soldaten, in der er sagt:

“Ich bin besonders erfreut, die deutlichen Schritte festzustellen und zu beobachten, die die albanische Armee in Sache Disziplin und Fortschritt unternommen hat. Lassen wir es klingen: es lebe die Armee, es leben die Streitkräfte des albanischen Volkes.”

Es lebe, es lebe! Es lebe der König, es lebe der König!

 

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