Geraldine Apponyi im Jahre 1937

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 AL Voices  |  Robert Elsie

1981 | Königin GERALDINE
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Geraldine Apponyi (1915-2002) wurde in einem ungarischen Adelsgeschlecht in Budapest geboren. Ihr ungarischer Vater, Graf Gyula Apponyi de Nagy-Apponyi, war in einem Husarenregiment. Ihre amerikanische Mutter, Gladys Stewart-Strale, Tochter eines amerikanischen Diplomaten, stammt aus einer alten Familie aus Virginia. Geraldines Vater starb im Jahre 1924, und im Juli 1926 heiratete die Mutter einen französischen Offizier auf der Côte d’azur. Die Familie des Vaters verlangte, dass Geraldine und ihre zwei Schwestenr in Ungarn aufwachsen sollten und nahm die Mädchen 1930 mit nach Preßburg. Schon früh war Geraldine als Schönheit aufgefallen. Eine ungarische Zeitschrift nannte sie „die Weiße Rose Ungarns“. Bei einer Tanzveranstaltung wurde sie als Siebzehnjährige fotografiert. Ausgerechnet dieses Foto soll später König Zog in Albanien erreicht haben, der auf Brautschau war. Zog lud Geraldine nach Tirana ein, wo sie kurz nach Weihnachten 1937 eintraf. Schon am Neujahrstag 1938 gab sie seinem Heiratsantrag statt, und am 27. April 1938 heirateten die beiden. Die Hochzeit, an der der italienische Außenminister Graf Ciano und andere Persönlichkeiten teilnahmen, war in dem armen Balkanstaat ein schillerndes Ereignis.

 


Hochzeit mit dem König Zog in Tirana am 27. April 1938

Ein Jahr später, am 5. April 1939, gebar Geraldine einen Sohn namens Leka. In derselben Woche allerdings griffen italienische Truppen unter Mussolini das kleine Albanien an. Drei Tage nach der Geburt lag Geraldine im Fieber auf dem hinteren Sitz eines Chryslers, als die königliche Familie über die Berge nach Griechenland flüchtete. Nach Aufenthalten in Griechenland, der Türkei und Frankreich, gelang es der Familie England zu erreichen, wo sie die Kriegsjahre verbrachte. In den Jahren 1946-1955 residierte sie in Ägypten bei König Faruk (1920-1965), der selbst albanischer Abstammung war. Nachdem Faruk 1952 abgesetzt wurde, zog die Familie nach Cannes in Südfrankreich und später nach Paris. Nach dem Tod ihres Mannes in Paris im April 1961, zog Königin Geraldine im Oktober 1962 nach Madrid und später nach Bryanston in Südafrika, wo sie mit ihrem Sohn und seiner Familie im Exil lebte. Am 28. Juni 2002 kehrte sie endlich nach Albanien zurück, um ihre letzten Tag in dem Land zu verbringen, in dem sie einst Königin war.

In dieser von Bernd Fischer im Juli 1981 auf der Costa del Sol in Südspanien gemachten Tonaufnahme erzählt Geraldine Apponyi, wie es dazu kam, dass sie Königin von Albanien wurde. Wir sind Professor Fischer von der Indiana-Purdue University in Fort Wayne (Indiana) dafür dankbar, dass er uns diese historische Aufnahme zur Verfügung gestellt hat.

 

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